Ruinen von Marienwahl

Magische Orte: Die Ruinen von Marienwahl

In der Barockstadt gibt es viele magische Orte – wir nehmen euch mit auf eine kleine schriftliche Erkundungstour, der ihr natürlich am besten gleich einen Besuch folgen lasst! Heute: Die Ruinen der Stallungen von Marienwahl.

In der Ferne ein Wiehern: Nach dem Besuch des Favoriteparks, beim Spaziergang über die Heilbronner Straße Richtung Eglosheim, hat das wohl noch vor 60 Jahren keinen verwundert. Immerhin ist das in der Pferdestadt Ludwigsburg keine Seltenheit. Außerdem befindet sich hier, ein wenig versteckt, die Stallung des Landguts Marienwahl.

Einst standen hier Stuten und Fohlen, genossen den ruhigen Ort inmitten der Stadt. Heute ist die Stallung eine Ruine. Hier könnt ihr den Geist der Vergangenheit einfangen, wenn ihr die Augen schließt, vielleicht sogar noch ein leises Wiehern vernehmen. Das Gebäude hat eine lange Geschichte.

1826 zog Generalleutnant Ferdinand von Varnbüler mit seiner Familie in die neugebaute Villa ein. Das Gut erfreute ihn allerdings nicht lange, gerade einmal vier Jahre lebte er hier, bevor er mit 56 Jahren starb. Das Anwesen wechselte danach mehrmals den Besitzer, bis Kronprinz Wilhelm es zum Domizil für seine Gemahlin Marie erkor, die nicht im Prinzregentenbau leben wollte – daher auch der Name „Marienwahl“.

Zuletzt züchtete deren gemeinsame Tochter, die Prinzessin von Württemberg Pauline Fürstin zu Wied hier Pferde. Sie wurde nach ihrem Tod 1965 sogar hier, mitten auf der Koppel, begraben. Mit ihr verschwanden auch die Tiere – sie wurden ins niederbayerische Dingolfing gebracht.

Danach stand das gesamte Anwesen leer – inzwischen wird die Villa von Unternehmen genutzt. Die Grünanlage und die von Graffiti überzogenen Backsteinruinen der Stallungen könnt ihr noch besuchen und euch dabei vorstellen, wie es hier einst gewesen sein muss.

 

Maike Müller | Public Relations | WilhelmGalerie
Bild Freepik | Public Relations | WilhelmGalerie